In der ersten Halbzeit genau mit zwei Szenen: Musste einmal weit vor dem Strafraum klären, später dann einen Schuss aus 25 Metern halten. Ansonsten: Rückspiele sauber verarbeiten, Abwürfe, nicht kalt werden bei dem lausigen Wetter. Im zweiten Durchgang mehr am Geschehen drin, beim Gegentreffer aber dann doch irgendwie kalt erwischt und ohne Chance. Kassierte dann noch einen zweifelhaften Elfmeter.

Er stand in den letzten Tagen zart in der Kritik. Die konnte er offenbar nicht lange auf sich sitzen lassen. Özil hatte Freude und Esprit. Sehr stark seine langen Diagonalläufe oder wenn er sich aus dem Zentrum raus an die Seitenlinie stahl, um von dort die Bälle in die Tiefe zu spielen oder selbst Tempo aufzunehmen. Zwar klappte nicht alles, mit den Freiheiten der Griechen wusste Özil aber sehr viel anzufangen.

Spielte zu Beginn ungewohnt schlampige Pässe, die seine Kollegen in Bedrängnis und Löw an der Seitenlinie in Wallung brachten. Nach der Pause mit einem schlimmen Fehleinschätzung, als er an die Mittellinie aufrückte und auf den Ballgewinn spekulierte - damit aber erst die riesen Lücke für den Steilpass gewährte. Insgesamt deutlich schwächer als in den Spielen zuvor.

Nach seiner Gelbsperre vertraute Löw wieder auf den Münchener rechts in der Viererkette. Sehr aktiv in der Offensive, wo ihn Samaras meist nur halbherzig unter Druck setzte. Beim Gegentor dann später nicht hartnäckig genug an Samaras, gab zu leicht die Innenbahn frei und war dann zu spät dran. Gab wiederum später aber die Flanke zum 2:1 durch Khedira und hatte eine sehr starke Szene, als er Samaras akkurat ablief. Verschuldete den Hand-Elfmeter.

Gegen den deutlich kleineren Salpingidis in der Luft natürlich nicht zu bezwingen. Hatte zwei, drei gute Ballgewinne in der ersten Halbzeit. Mehr war erstmal nicht. Im zweiten Durchgang weiter souverän, ohne großes Aufhebens entweder gegen Salpingidis oder Gekas. Danach auch noch auffällig bei drei sehr gelungenen Tacklings.

Rückte etwas überraschend an Stelle des dreifachen Torschützen Gomez ins Team und rechtfertigte seine Berücksichtigung. Wirkte agil, ging aus der Spitze raus, um sich anzubieten und zog damit nicht selten Papadopoulos mit raus aus der Viererkette. Mit ein paar technischen Fehlern, aber sehr spritzig - was er auch beim entscheidenden 3:1 unter Bewies stellte, als er sich von Papadopoulos löste und beim Kopfball das perfekte Timing hatte.

Begann recht verhalten, so gut kannte er seinen neuen Vordermann ja auch noch nicht. Fühlte sich dann langsam rein ins Spiel und wurde offensiver. Hatte dann in der 39. Minute eine völlig verrückte Idee und schloss einfach mal außerhalb des Sechzehners ab. Nach dem Wechsel zunächst etwas offensiver, fand aber nicht so oft den Weg hinter Schürrle bis an die Grundlinie. Defensiv ohne Fehler.

Seine Nominierung war wohl die überraschendste. Reus führte sich aber ein, als hätte er noch nie etwas anderes gemacht als ein EM-Viertelfinale zu spielen. Lief gut ein, machte die geforderten kurzen Sprints entlang der Strafraumlinie. Nur der Abschluss… Vergab zwei ganz dicke Chancen in der ersten Halbzeit. Nach der Pause nicht mehr ganz so auffällig, aber dafür im Abschluss plötzlich kalt.

Bekam den Vorzug vor Podolski, der bisher viermal auf der Position im linken Mittelfeld angefangen hatte. Fand aber kaum ins Spiel, erst nach 33 Minuten mal mit einer halbwegs gelungenen Aktion. Danach deutlich besser, mit Unterstützung von Lahm auch mehr eingebunden und vor dem Tor gefährlich. Auch wenn sein Schussrepertoire mehr Abwechslung vertragen könnte als nur den Schlenzer. Wurde später ausgewechselt.

Führte sich mit 3 Ballverlusten ein, die man so nicht kennt. Blieb auch bis tief in die 1. Halbzeit fehlerbehaftet, wurde erst spät etwas sicherer. Wirkte irgendwie nicht klar in seinen Aktionen. Ließ sich davon aber nicht beirren und forderte trotzdem jeden Ball, um ihn dann nach vorne zu tragen. Begann auch die 2. Hälfte mit einem schlimmen Fehlpass. Riss sich danach zusammen und tat das einzig Richtige: Vermied Risiko und organisierte.

Sehr starke erste Halbzeit, mit dynamischen Wegen bis in die Spitze und gelungenen Balleroberungen. Die erste führte gleich zu seiner Auswechslung, als ihn Samaras voll am Schienbein traf. Ging aber weiter, was sich als Glücksfall für das deutsche Offensivspiel herausstellen sollte. Seine Energie fing Schweinsteigers schwächere Leistung mit auf. Spekulierte beim 2:1 gut und traf den nicht einfach zu nehmenden Ball optimal.